François Couperin

Pièces de clavecin

Premier livre

Herausgegeber: Denis Herlin

Bärenreiter-Verlag
Kassel · Basel · London · New York · Praha

Beschreibung

Der von Couperin überwachte Originaldruck des ersten Bandes seiner „Pièces de clavecin“ (1713) zeichnete sich durch eine außergewöhnlich hohe notengrafische Qualität aus. Er enthielt genaueste Angaben zur Ausführung, für die Couperin eigene Symbole schuf. Durch die Wahrung wesentlicher Charakteristika des originalen Druckbilds – so zum Beispiel der Differenzierung von runden Halte- und gerade gezogenen Legatobögen – im modernen Notenstich der neuen Urtext-Edition wird dem heutigen Interpreten das spezielle Klangbild dieser Musik auf faszinierende Weise nahegebracht.

Für die Neuedition wertet der Herausgeber erstmals die von ihm zum Teil neu entdeckten Abzüge des Originaldrucks akribisch aus, deren Varianten im Kritischen Bericht ausführlich dokumentiert werden. Dazu enthält die Urtext-Edition abweichende Fassungen einiger Stücke sowie ein anonym überliefertes Werk, das Couperin zugeschrieben werden kann.

Ein detailliertes Vorwort, Hinweise zur historischen Aufführungspraxis und Faksimile-Abbildungen komplettieren diese für jeden Liebhaber und Interpreten französischer Clavecinmusik unverzichtbare Ausgabe.

– Erstmals Auswertung eines höchst umfangreichen Quellenbestands
– Mit originalen Vortragszeichen Couperins und praktischen Wendestellen
– Mit Hinweisen zur Aufführungspraxis, ausführlichem Vorwort (frz./engl.) und Kritischem Bericht (engl.)

Begründung der Jury

Der französische Musikwissenschaftler Denis Herlin, der das Cembalospiel bei Tastenlegenden wie Kenneth Gilbert und Huguette Dreyfus lernte, hat hier einen Klassiker der Cembaloliteratur noch einmal vorbildlich ediert. Der erste Band von François Couperins „Pièces de clavecin“ wurde schon von den Zeitgenossen des Jahres 1713 als Reform einer Gattung verstanden, die sich vorher meist an der Tanzmusik orientierte. Couperin dagegen vertraute dem Instrument ganz freie Formen in der Nähe des Charakterstücks an und versah sie mit poetischen, bis heute nicht restlos zu entschlüsselnden Titeln (das beigefügte Glossar versucht sein Bestes). Im ausführlichen Vorwort, dem man neben der französischen und englischen auch eine deutsche Version gewünscht hätte, erläuert Herlin Entstehungsumstände, Struktur, Ornamentierung und berührt auch die Instrumentenfrage. Der Notensatz ist von entzückender Klarheit, wenn auch zuweilen raumsparend eng gehalten. Welche Sorgfalt schon Couperin auf den Stich seiner „Pièces de clavecin“ legte, bezeugen die eingestreuten Faksimiles des Erstdrucks, die dieser Ausgabe einen bibliophilen Touch verleihen.

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