Ludwig van Beethoven

Christus am Ölberge

Herausgeber: Dr. Clemens Harasim

Carus Verlag
Stuttgart

Beschreibung

Mit seiner großartigen, geradezu opernhaften Musik ist das Passionsoratorium „Christus am Ölberge“ von Ludwig van Beethoven ein unbedingt hörens- und erlebenswertes, anderes Passionsoratorium – und zweifellos einmalig in der Geschichte vokalinstrumentaler geistlicher Musik. In dem Werk gelang es Beethoven, einerseits an eine Tradition des 18. Jahrhunderts anzuknüpfen, andererseits aber auch die aufblühende Gattung des deutschsprachigen Oratoriums mit seinem persönlichen Stil zu prägen – die Wiener Aufführungen der Schöpfung und der Jahreszeiten von Haydn lagen erst wenige Jahre zurück. Er orientierte sich bei der Komposition an der zeitgenössischen Oper und verwendete den Text eines Opernlibrettisten, um die dramatische Situation des zweifelnden Jesus im Garten Gethsemane und die Gefangennahme in musikalisch tief empfundenen Szenen umzusetzen.

Die Carus-Edition, herausgegeben von Dr. Clemens Harasim, folgt in Noten und Text dem Erstdruck, abweichende Textierungen der ursprünglichen Fassung werden als Zweittext unterlegt.

Begründung der Jury

Beethovens Passionsoratorium „Christus am Ölberge“ ist ein gattungsmäßig absolut singuläres Oratorium, das u.a. wegen der großen Diskrepanz zwischen der großartigen Musik und dem „gewöhnungsbedürftigem“ Libretto heutzutage selten aufgeführt wird.

Die kritische, auf dem Erstdruck basierende Neuausgabe von Carus bietet nun nicht nur das einzige käufliche Aufführungsmaterial an, sondern schnürt ein vorbildliches Gesamtpaket aus Dirigierpartitur, Studienpartitur, Klavierauszug (auch im XL-Format), Stimmenset und Chor-App (digitale Übehilfe). Dabei werden abweichende Formulierungen des ursprünglich von Beethoven vertonten Librettos als gut lesbarer Zweittext wiedergegeben. Das Satzbild ist sauber und der Druck sehr gut. Die historische englische singbare Übersetzung wurde als zweite Zeile unter dem deutschen Originaltext gesetzt und sauber typografisch von dieser abgehoben, so dass beide gut erkannt werden können.
 
Es bleibt zu hoffen, dass dieses hörens- und erlebenwerte Werk Beethovens durch diese Neuedition weite Verbreitung findet!

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